Die gestiegene Beliebtheit auch außerhalb Thüringens und Sachsens bewies unter anderem der Viererzug Rapphengste des Landgestütes Moritzburg bei seinem Auftritt anlässlich der Hengstgala zur
Eliteauktion im Vermarktungszentrum Vechta. Hier wurden die Hengste in ihrer alten Heimat von den Oldenburger Züchtern herzlich begrüßt. Ganz unbekannt waren die Schweren Warmblutzüchter aus den
Neuen Bundesländern indes nicht mehr, denn bereits vor 1990 wurde Zuchtmaterial in Form von Stuten und Hengsten in das Zuchtgebiet Altoldenburg/Ostfriesland exportiert. Insbesondere durch Hengste
nahm das Schwere Warmblut auch Einfluss auf Zuchtgebiete wie Alt-Württemberg, Dänemark, Holland oder Polen.
Das starke Interesse und die Nachfrage aus dem In- und Ausland führten innerhalb von 10 Zuchtjahren bis 2000 zur Verdoppelung der Bestände in Thüringen und Sachsen: Ursache für die rasche Entwicklung
waren die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, das Temperament und der Charakter sowie die besondere Eignung für den Leistungsfahrsport. So fuhren vor allem sächsische Fahrer, aber auch Fahrer aus
anderen Bundesländern und Nationen bei Bundeschampionaten, Deutschen-, Europa- und Weltmeisterschaften erfolgreich. Schwere Warmblüter und waren dabei nicht selten in den Medaillenrängen vertreten.
Der letzte große Erfolg war das Erringen je einer Silber- und Bronzemedaille in den Viererzugkonkurrenzen der Weltreiterspiele 2002 in Jerez, Spanien. Die "Moritzburger", wie die Schweren Warmblüter
weitverbreitet genannt werden, waren hier in Gespannen für Deutschland, die USA und Schweden unterwegs.
Zur Konsolidierung der Bestände, der Erhaltung der besonderen Eigenschaften und der Erhaltung sowie Förderung der genealogischen Vielfalt arbeiten die beiden Zuchtverbände in Thüringen und Sachsen
seit jeher sehr eng zusammen. Im Jahr 2003 wurde diese Bindung durch die Definierung eines Ursprungszuchtbuches für das "Sächsisch-Thüringische Schwere Warmblut" nach europäischen Maßstäben noch
einmal forciert, wobei das übergeordnete Zuchtziel heute folgendermaßen lautet: "Das Schwere Warmblut auf sächsisch-thüringischer Grundlage ist geprägt durch kraftvolle Eleganz und Harmonie in der
äußeren Erscheinung bei aktionsbetonter Trabbewegung, Langlebigkeit, Konstitutionshärte, Leichtfuttrigkeit und einem sehr guten Charakter."
Christoph Dieker 2008 in Dillenburg mit "Elmor"